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Geoinformatik und Vermessung: Die Welt vermessen

Unterwegs bei Wind und Wetter mit modernstem Messequipment: In seinem Masterstudium Geoinformatik und Vermessung an der Hochschule Mainz verbringt Fabian Mascioni (24) nicht nur Zeit im Hörsaal. Beim Vermessen von Bauwerken, Grundstücken oder Landschaften sammelt er jede Menge praktische Erfahrung.

Eine Hand hält einen Stift auf einen ausgebreiteten Grundflächenplan.

Vom Techniker zum Ingenieur: Nach mehreren Praktika in Ingenieurbüros und einer Ausbildung zum Vermessungstechniker hatte Fabian Mascioni das Bedürfnis, sich noch tiefgehender mit Geoinformatik und Vermessung zu beschäftigen. Er schrieb sich für den gleichnamigen Studiengang an der Hochschule Mainz ein.

Durch das Studium eröffnet sich eine große Spanne an Tätigkeitsfeldern – von der Industrievermessung im Industriesektor über die klassische Ingenieurvermessung an Brücken und Bauwerken bis hin zur Arbeit in der Geoinformatik etwa bei Versorgungs- und Entsorgungsunternehmen, Versicherungen oder Forschungseinrichtungen. „Für den Beruf als Vermessungsingenieur spricht in meinen Augen die Abwechslung. Man wechselt nicht nur zwischen verschiedenen Fachgebieten, sondern auch zwischen Büroarbeit und Außendienst“, sagt der 24-Jährige, der sich nach dem abgeschlossenen Bachelorstudium mittlerweile im zweiten Mastersemester befindet.

  • Ein Foto von Fabian M.

    Die Vermessungsübungen sind am interessantesten. Dabei wenden wir nicht nur die erlernte Theorie an, sondern es wird auch die Arbeit im Team gefördert.

    Fabian Mascioni

Messgeräte der neuesten Generation

Fabian Mascionis Masterstudium besteht zu etwa gleich großen Teilen aus Geoinformatik- und Vermessungsmodulen, mit vielen praktischen Anteilen. In den Vermessungsmodulen befassen sich die Studierenden mit Gebieten wie Ingenieurgeodäsie (exakte Vermessung), industrieller Messtechnik, 3-D-Photogrammetrie (Verfahren, um aus Fotos 3-D-Modelle zu erstellen) oder Landmanagement. In der Geoinformatik stehen Module zu Themen wie digitale Bildanalyse, Software-Engineering oder verteilte Geoinformationssysteme zur Wahl. Den praktischen Anteil im Studium beschreibt Fabian Mascioni als sehr hoch. Bereits ab dem zweiten Bachelorsemester führen die Studierenden regelmäßig Messübungen durch.

„Die Vermessungsübungen sind am interessantesten. Dabei wenden wir nicht nur die erlernte Theorie an, sondern es wird auch die Arbeit im Team gefördert“, erzählt er. Zu Beginn des Studiums werden zunächst grundlegende Messverfahren wie Nivellement (Höhenmessung) oder Strecken- und Winkelmessungen mithilfe von Tachymetern gelehrt. „In späteren Modulen werden die Vermessungsaufgaben dann immer anspruchsvoller und es kommt modernstes Messequipment zum Einsatz“, berichtet er. Dazu zählen Streifenlichtscanner, Laserscanner, Tachymeter der neusten Generation und sogenannte Globale Navigationssatellitensysteme (GNSS).

Damit erstellen die angehenden Vermessungsingenieurinnen und -ingenieure zum Beispiel topografische Geländemodelle, scannen Bauwerke mit einem 3-D-Laserscanner oder stecken ein Testgebäude ab. „All diese Aufgaben treten so oder so ähnlich in der Berufspraxis auf. Mit der dazugehörigen Vor- und Nachbereitung bilden sie ein solides Fundament für das spätere Berufsleben“, ist Fabian Mascioni überzeugt.

Räumliches Vorstellungsvermögen von Vorteil

Zugangsvoraussetzung für das sechssemestrige Bachelorstudium an der Hochschule Mainz ist ein achtwöchiges Vorpraktikum. Fachspezifisches Wissen wird nicht vorausgesetzt, aber ein grundlegendes Gespür für alle räumlichen Bereiche der Mathematik und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen sind für das Studium von Vorteil.

Das Masterstudium in Geoinformatik und Vermessung dauert vier Semester. Fabian Mascioni plant, nach seinem Abschluss zunächst in einem Ingenieurbüro zu arbeiten. Anschließend will er eine Fortbildung zum öffentlich bestellten Vermessungsingenieur absolvieren und sich selbstständig machen.

Vermessungstechnik und Geoinformatik studieren

Im Bereich Vermessungstechnik und Geoinformationstechnik werden derzeit über 120 Studiengänge an deutschen Hochschulen angeboten, darunter auch verwandte Fächer wie Geographie, Geovisualisierung und Geodatenmanagement. Einige der Studiengänge können auch als duales Studium absolviert werden.

Je nach Hochschulart oder -standort bieten die Studiengänge sehr unterschiedliche Inhalte und Praxisanteile und vergeben die Studienplätze nach unterschiedlichen Zugangsmodalitäten.

Weitere Informationen

BERUFENET

Die Webseite der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Vermessungstechnik, Geoinformatik).
www.arbeitsagentur.de/berufenet

studienwahl.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung. Hier findest du Informationen rund ums Studium.
www.studienwahl.de

Studiensuche

In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
web.arbeitsagentur.de/studiensuche

Verband Deutscher Vermessungsingenieure (VDV)

www.vdv-online.de

Deutscher Verein für Vermessungswesen e.V. (DVW)

https://dvw.de

Bund der öffentlich bestellten Vermessungsingenieure e.V. (BDVI)

www.bdvi.de

Deutscher Dachverband für Geoinformation e.V.

https://ddgi.de