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New Work – Statements: Die neue Arbeitswelt in der Praxis

Welche Rolle spielt New Work in der Arbeitswelt? Dazu drei Antworten von Unternehmensseite.

Ein Hochhaus aufgenommen aus der Froschperspektive, im Vordergrund ist eine Überdachung zu sehen.

Dr. Heike Wenzel, Geschäftsführende Gesellschafterin, WENZEL Group GmbH & Co. KG in Wiesthal

Portraitfoto von Dr. Heike Wenzel Portraitfoto von Dr. Heike Wenzel

„Zentral beim Thema New Work ist für uns die Einführung der 4-Tage-Woche. Hier sind wir Vorreiter in unserem Marktumfeld. Die verkürzte Arbeitswoche hat aufgrund gesteigerter Lebensqualität und verbesserter Work-Life-Balance zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit geführt, was sich wiederum positiv auf die Motivation und das Engagement im Team auswirkt. Gleichzeitig konnten wir feststellen, dass die Produktivität trotz der verkürzten Arbeitszeit nicht abgenommen hat. Im Gegenteil, die Mitarbeitenden berichten von einer effizienteren Arbeitsweise und einer erhöhten Fokussierung auf ihre Aufgaben. Die Einführung der 4-Tage-Woche hat unser Image und unsere Bekanntheit erheblich verbessert, was sich äußerst positiv auf die Rekrutierung von Talenten, auch von Abiturienten und Berufseinsteigern, ausgewirkt hat.

Bei New Work geht es für uns aber auch um die Förderung von Innovation, Flexibilität, Selbstverantwortung und individueller Entwicklung unserer Mitarbeitenden. Diese Maßnahmen zielen nicht nur darauf ab, die Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeitenden zu verbessern, sondern auch unsere Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern und qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen.

Um auf uns aufmerksam zu machen, setzen wir auf vielfältige Maßnahmen – zum Beispiel Präsenz auf Jobmessen, Kooperationen mit Schulen und Universitäten sowie die gezielte Ansprache über Social-Media-Plattformen, um die jüngere Zielgruppe direkt zu erreichen.“

Marie Bökamp, Content und Kooperationen, HEYHO GmbH in Lüneburg

Portraitfoto Marie Bökamp Portraitfoto Marie Bökamp

„New Work ist nicht nur ein Teil HEYHOs, sondern der Kern unseres Sozialunternehmens. Wir brechen herkömmliche Strukturen auf und rücken das soziale Handeln in den Fokus. Ziel unserer Lüneburger Bio-Müslirösterei ist es nämlich, Arbeitsplätze zu schaffen für Menschen, die aufgrund von schwierigen Lebensläufen und damit verbundenen Stigmatisierungen keinen echten Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Bei HEYHO schaffen wir feste Perspektiven in Form einer Festanstellung in einem bunten Team, mit klaren Alltagsstrukturen und vielfältigen Aufgaben – für Menschen, die sonst außen vor bleiben. Dabei passiert sowohl im Miteinander als auch im Handwerklichen eine Menge Ungewöhnliches.

Durch unseren sozialen Fokus und radikales Vertrauen verbessern wir im Kleinen bei uns vor Ort das Leben, das Selbstwertgefühl, den Alltag und die finanzielle Sicherheit unserer Mitarbeitenden. Im Großen zeigen wir anderen Unternehmen, dass es möglich ist, wirtschaftlich zu sein und gleichzeitig soziale und ökologische Kriterien in den Fokus zu rücken. Wir verändern den Arbeitsmarkt, schaffen mehr soziale Gerechtigkeit und bereichern die Frühstückstische.

Bisher sind Bewerbungen bei uns praktischerweise fast immer von selbst eingegangen, da unser soziales Unternehmen viele junge Menschen anspricht, die keine Lust auf altbackene Strukturen und profitmaximierende Unternehmen haben, sondern Sinn und persönliche Entfaltung in ihrer Arbeit erleben möchten und etwas bewegen wollen. Wir wollen Dinge anders machen und glauben an junge Menschen als treibende Kraft, um die großen Krisen dieser Zeit bewältigen zu können.“