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Was lernt man eigentlich in der Ausbildung zur: Hörakustikerin

Hörakustiker/innen arbeiten direkt mit Menschen zusammen, um deren individuelle Hörprobleme zu lösen. Sie führen Hörtests durch, vermessen die Ohren ihrer Kundinnen und Kunden und passen Hörgeräte an deren Bedürfnisse an. In diesem abi» Podcast erfährst du von Pia, was sie in der Ausbildung so alles lernt und was sie an diesem Beruf am spannendsten findet.

  • Portraitfoto Pia Zischau

    Das Spannendste an meinem Beruf ist definitiv die Arbeit am Kunden selbst, insbesondere mit Kunden, die schon länger hörentwöhnt sind. Dieser erste Aha-Moment, wenn sie wieder was hören können oder wieder ihre Enkel hören können, zum Beispiel, das ist doch sehr schön.

    Pia Zischau macht die Ausbildung zur Hörakustikerin.

Textversion des Podcasts zum Lesen (Audio-Transkript)

Jingle: abi», dein Podcast für die Berufsorientierung

abi»: Willkommen zum abi» Podcast. Mein Name ist Klaus und ich habe mich heute mit Pia Zischau unterhalten, die eine Ausbildung zur Hörakustikerin macht. Hörakustiker und Hörakustikerinnen arbeiten direkt mit Menschen zusammen, um ihre individuellen Hörprobleme zu lösen. Sie führen Hörtests durch, vermessen die Ohren und passen Hörgeräte an die Bedürfnisse der einzelnen Personen an. Was sie genau in ihrer Ausbildung lernen, das erfahrt ihr hier im abi» Podcast. Hallo, Pia.

Pia Zischau: Hallo.

abi»: Wie bist du denn auf die Idee für deine Ausbildung gekommen?

Pia Zischau: Tatsächlich durch ein Praktikum, das mir meine Mutter empfohlen hat in der Schule. Da war ich elfte Klasse, und da hat sie mir empfohlen, doch mal da reinzuschauen, und dann habe ich mich ein bisschen mehr mit dem Beruf beschäftigt und hab dann das Praktikum gemacht, und es hat mir so gut gefallen, dass ich dann später noch drauf zurückgekommen bin und mich daran erinnert habe, dass das Praktikum ja so schön war und dass ich das doch vielleicht machen wollen würde.

abi»: Wie sieht denn dein Alltag in der Ausbildung so aus?

Pia Zischau: Mein Alltag sieht so aus, dass ich morgens zur Arbeit komme. Wir starten um neun, und genau dann haben wir meistens auch schon die ersten Termine. Morgens sind auch relativ viele Laufkunden, die dann kommen, weil das Gerät irgendwie verschmutzt ist oder irgendwelche Probleme aufgetreten sind, die wir dann lösen und uns eben mit dem Kunden zusammen anschauen, wo das Problem liegt, ob das nur verschmutzt ist – dann machen wir es sauber – oder ob vielleicht an der Einstellung irgendwie was verändert werden muss oder noch mal ein Hörtest gemacht werden muss. Ansonsten führen wir Beratungen durch, auch zum Hörschutz zum Beispiel. Also, wir haben jetzt gerade in der Sommersaison viele Kunden gehabt, die eben Hörschutz auch für Musik haben wollten, weil sie auf ein Konzert gegangen sind oder so.

abi»: Wie ist denn die Zeit aufgeteilt zwischen Ausbildungsbetrieb und Berufsschule?

Pia Zischau: Wir sind relativ viel im Ausbildungsbetrieb, gerade auch im ersten Jahr, um einfach ein bisschen Praxis zu sammeln, und dann gibt es acht Berufsschulblöcke, etwa drei bis fünf Wochen, wo man dann in Lübeck ist, in der Berufsschule, und das theoretisch lernt, und dann hat man in den ganzen drei Jahren noch drei sogenannte Ülus, also überbetriebliche Lehrlingsunterweisungen, wo man dann jeweils noch eine Woche hier ist in Lübeck.

abi»: Und arbeitest du auch schon ganz selbstständig mit Kunden und Kundinnen, oder ist da noch viel Anleitung dabei?

Pia Zischau: Also, ich bin jetzt im dritten Lehrjahr, mache meine Prüfung auch diesen Winter. Deswegen mache ich schon relativ viel eigenständig, aber natürlich immer mit jemandem, der mit drinsitzt und sich das Ganze mit anhört. Genau!

abi»: Wenn du in der Berufsschule bist, was für Fächer gehören denn da dazu? Also was lernst du denn theoretisch?

Pia Zischau: Fächer sind zum Beispiel Hörgeräteanpassung, wo wir lernen, wie Hörgeräte aufgebaut sind, wie die funktionieren und auch natürlich die physikalischen Gegebenheiten. Dann haben wir Audiologie, wo wir eben lernen, was anatomisch passiert, also ganz viel auch vom Körper her, Orthoplastik, also die Ankopplung an, also von Hörgerät zum Ohr. SI, das ist Service und Instandhaltung. Da lernen wir, wie wir Hörgeräte richtig überprüfen, wo wir Fehler finden, wie wir die Fehler finden und wie wir diese beheben können, auf mehreren Ebenen eben. Dann haben wir zwischendurch mal Englisch einen Block, wo wir lernen, das Ganze auf Englisch durchzuführen. Aber jetzt muss ich mal kurz überlegen, was wir noch so haben. Wir haben noch so ein Fach, was ähnlich ist wie Psychologie, wo wir eben den Menschen noch mal kennenlernen, Konfliktbewältigung besprechen und Kommunikation, genau.

abi»: Was findest du denn das Spannendste an deinem Beruf, und was findest du die größte Herausforderung?

Pia Zischau: Das Spannendste an meinem Beruf ist definitiv die Arbeit am Kunden selbst, gerade bei den Kunden, die schon länger hörentwöhnt sind und die schon länger nicht mehr so viel hören und verstehen. Und dann dieser erste Aha-Moment, wenn sie wieder was hören können oder wieder ihre Enkel hören können, zum Beispiel, das ist doch sehr schön, einfach dieser Moment, und das, was am herausforderndsten ist, ist, wenn Dinge noch nicht so funktionieren, wie sie sollen. Also wenn zum Beispiel die Einstellung noch nicht ganz stimmt bei manchen Kunden, die haben ein schwankendes Gehör. Das heißt, das ist nicht jeden Tag gleich, und da dann die richtige Einstellung zu finden, ist doch manchmal herausfordernd, aber da hat man ja auch immer Hilfe.

abi»: Und letzte Frage: Was denkst du, sollten Schülerinnen und Schüler wissen, die sich für den Beruf interessieren und jetzt nach einer Ausbildung suchen?

Pia Zischau: Schüler und Schülerinnen sollten Interesse an dem Beruf mitbringen und auch Empathie. Das ist, glaube ich, ganz wichtig für den Beruf, genau.

abi»: Dann bedanke ich mich bei dir.

Pia Zischau: Bitte schön!

abi»: Wenn du dich für diesen Beruf interessierst, gib doch einfach mal Hörakustiker oder Hörakustikerin im abi» Chatbot ein und schaue, welche Berufe dir vorgeschlagen werden. Für einen ähnlichen Beruf findest du das Studium „Augenoptik" unter „Studium > Studienbereiche > Ingenieurwissenschaften > Mechatronik, Mikro- und Optotechnik". Das war dein abi» Podcast, Redaktion und Produktion Klaus Harfmann für den Meramo Verlag im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit.

Gut zu wissen

Für Hörakustiker/innen gibt es in ganz Deutschland drei Schulen, an denen der theoretische Teil gelehrt wird. Für Auszubildende aus Nordrhein-Westfalen gibt es das Max-Born Berufskolleg in Recklinghausen und das Friedrich-Albert-Lange Berufskolleg in Duisburg. Alle anderen Auszubildenden besuchen die Landesberufsschule für Hörakustiker und Hörakustikerinnen in Lübeck.

Weitere Informationen

BERUFENET

Onlinelexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit Informationen zu Tätigkeiten und Zugangsvoraussetzungen einzelner Berufe (Suchwort: Hörakustiker/in).

www.arbeitsagentur.de/berufenet

Check-U – das Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit

Mit dem Erkundungstool Check-U findest du heraus, welche Ausbildungsberufe und Studienfelder besonders gut zu deinen Stärken und Interessen passen.

www.check-u.de

Ausbildungsplatzsuche

In der Jobsuche der Bundesagentur für Arbeit kannst du auch ganz gezielt nach Ausbildungsplätzen recherchieren.

arbeitsagentur.de/ausbildungsplatzsuche