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Ingenieurwesen? Ja, bitte!: Hanois Bürgersteige

Ein Porträt-Foto von Katha

Autor:
Katha

Rubrik:
studium

13.02.2020

Nach der Abgabe meiner Bachelorarbeit fuhr ich mit zwei Freunden in den Urlaub nach Asien. Zuerst begaben wir uns für fünf Tage auf Entdeckungstour durch Hong Kong, danach ging es weiter nach Hanoi, der Hauptstadt Vietnams.
Da wir erst am späten Nachmittag in unserer Unterkunft ankamen, wurde es schon dunkel, als wir uns ohne unser Gepäck auf den Weg ins Zentrum machten. Ein glücklicher Zufall, denn so entdeckten wir sofort den großen Nachtmarkt, der neben Kleidung, Elektronik und dem typischen Nippes auch allerlei spannende kulinarische Kreationen bereithielt. Wir probierten uns durch die Stände bis wir schließlich weiterzogen, um noch mehr von Hanoi zu entdecken. In einem großen Bogen umrundeten wir den zentralen See, der das ruhige Herz der Stadt bildet. Auf dem Rückweg zu unserer Unterkunft waren meine beiden Begleiter schon wieder so hungrig, dass wir kurz an einem der typischen Straßenläden hielten, bei denen man frische Nudelsuppe auf kleinen Plastikhockern auf dem Bürgersteig isst. In Hanoi findet fast alles auf den Bürgersteigen statt. Läden bieten ihre Waren an, Familien grillen und selbst der Abwasch wird in großen Plastikschüsseln an der Bordsteinkante erledigt. Die wenigen Fußgänger teilen sich den Platz der Straße dann eben mit Rollern, Fahrrädern und Autos. Muss man als Fußgänger die Straßenseite wechseln, so gilt es, entschlossenen Schrittes in gleichmäßigem Tempo und geradem Kurs über die Straße zu laufen, damit es zu keinen Konflikten kommt. Einmal daran gewöhnt, klappt dieses System erstaunlich gut. Obwohl Hanoi auf den ersten Blick wuselig und chaotisch wirkt, fühlte ich mich nicht hilflos. Denn die Regeln, nach denen diese so fremde Stadt funktioniert, offenbaren sich durch bloßes Beobachten und fühlen sich irgendwie pragmatisch an. Hanoi hat es mir definitiv angetan!