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Freiwilligendienst im Ausland: Angekommen? – Teil 2

Blogger David mit einem Pappschild, auf dem MADRID steht.

Autor:
David

Rubrik:
orientieren

12.12.2019

Mittlerweile fühle ich mich immer mehr als Teil des Heimes. Das merke ich zum Beispiel bei den wöchentlichen Teambesprechungen, wo ich mich als vollwertiges Mitglied wertgeschätzt fühle. Aber auch donnerstags auf dem Markt, wo ich mit dem Hausmeister den Wocheneinkauf erledige, merke ich, wie Vieles schon automatisch funktioniert. Man wird respektiert, weil man seinen Beitrag leistet. Dadurch merke ich, dass es sinnvoll ist, hier zu sein und freue mich, die Menschen hier unterstützen zu können.
Von ca. 13 Uhr bis 18 Uhr sind wir meist zu zweit mit den Kindern, wir haben also die meiste Zeit des Tages mit ihnen zu tun. In der Zeit lässt sich einiges erreichen. So langsam kenne ich die Abläufe und bin nicht mehr der „Neue“, der getestet werden muss. Im Gegenteil: ich werde immer mehr zur Bezugsperson für die Jungen und Mädchen. Sie erzählen mir von ihren Problemen und öffnen sich mir immer mehr. Sowas kann man auf keinem Fall erzwingen und sollte nicht als selbstverständlich betrachtet werden. Vor allem hinsichtlich des Hintergrunds der schwierigen Vergangenheit jedes einzelnen Kindes ist es bemerkenswert, welche Fortschritte ich in den ersten drei Monaten bereits gemacht habe. Das motiviert mich, weiter zu machen und in manchen Situationen über den eigenen Schatten zu springen und mich für etwas oder jemanden einzusetzen.
In der Hinsicht muss ich schon sagen, dass ich das Gefühl habe, angekommen zu sein. Auch sprachlich habe ich mittlerweile eigentlich keine Probleme mehr, was natürlich alles einfacher macht.