zum Inhalt

Bachelor live: Wie viel Stress ist normal?

Foto von abi>> Bloggerin Pia am Strand

Autor:
Pia

Rubrik:
studium

06.04.2021

Obwohl mich viele vor Beginn des Architekturstudiums vor viel Stress gewarnt haben, hat es mich dennoch überrascht, wie aufwändig dieses Studium ist. Aber es macht mir ja auch Spaß. Ich glaube, dass jedes Studium seine eigene Form von Stress hat. Die einen müssen mit psychisch belastenden Themen umgehen wie schwere Krankheiten, andere haben Stress durch enorm viele und schwierige Klausuren.

Wir haben nicht so belastende Themen, nicht so viele Klausuren und ich glaube sogar, dass viele Klausuren einfacher sind als beispielsweise bei vielen wissenschaftlichen Studiengängen. Wir haben nicht wie viele meiner Freunde im Semester kaum etwas zu tun und dann in den Prüfungsphasen sehr viel. Wir haben ständig Projekte und arbeiten von Woche zu Woche an diesen weiter. Am Ende eines Semesters gibt es dann drei Prüfungswochen, die jedes Semester gleich sind: in der ersten Woche haben wir alle anstehenden Klausuren und in den beiden Wochen danach haben wir die Prüfungen unserer Projekte in Konstruktion und Entwurf. Bei diesen Prüfungen präsentieren wir unsere Projekte mit allem was dazu gehört: Bauzeichnungen, Texte, Modelle und Modellfotos, teilweise auch die statischen Berechnungen für das Gebäude, das man im Projekt geplant hat.

Ich finde dieses Konzept absolut sinnvoll, so entwickelt man nach und nach das Projekt und bekommt wöchentlich Feedback von den Lehrenden. Leider fallen dadurch die anderen Fächer, in denen man keine Projekte entwickelt jedoch umso mehr unter den Tisch, da man sich fast nur auf die laufenden Projekte konzentriert. Für die anderen Fächer lerne ich meistens erst, wenn Klausuren anstehen.

Ein paar Tage vor den Klausuren spreche ich dann ganz viel mit meinen Kommilitonen über die Fächer und wir fragen uns gegenseitig ab. Ich dachte anfangs, dass ich kurz nach der Klausur bestimmt alles wieder vergessen würde, aber tatsächlich ist dem nicht so. Da ich mich für die Themen interessiere, merke ich mir auch vieles. Außerdem habe ich eine andere Lerntechnik als in der Schule. In der Schule habe ich mich selten zum Lernen mit anderen getroffen und meistens nur am Schreibtisch gelernt. Jetzt nutze ich alle Wände meines Zimmers zum Lernen. Bei jeder Klausur wird eine weitere Fläche an der Wand mit Lernzetteln beklebt. So kann ich mir alles besser merken und steh wenigstens mal zwischendurch vom Schreibtisch auf, um die Zettel irgendwo zu drapieren.